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Nach der erniedrigenden Arbeit in einem Callcenter wechselt Kayleigh zu HEXA, einem Unternehmen, in dem Beschäftigte im Akkord zensurverdächtige Bilder und Videos aussortieren müssen. In einem Crashkurs werden die Kriterien zu löschender Beiträge vermittelt und damit Amoralisches, Zerstörendes und psychisch hoch Gefährdendes zum neuen Alltag. Im Job geht es um Durchlaufzahlen und Zeit, beim Gang auf das WC wird die Uhr gestoppt. Kayleigh und ihre neuen Mitarbeiter:innen entwickeln einen eigenen Jargon und versuchen weiterhin ein normales Leben zu führen, das aber zunehmend zu bröckeln beginnt. Psychische Auffälligkeiten und Abrutschen in Verschwörungstheorien machen sich breit, nur Kayleigh blüht zunächst in ihrer neuen Liebe zur beeindruckenden Sigrid auf. Die beiden Frauen teilen bald Bett und Tisch, doch schleicht sich in die Beziehung Unverarbeitetes aus dem Arbeitsalltag und auch Gojibeeren und missionarische Ernährungsumstellung kompensieren Sigrids Zerrüttetheit nicht und sie verlässt verletzend die erschütterte Kayleigh. - Der Roman ist klug konzipiert und entblößt in Kayleighs privater Geschichte die dunkle Seite des weltweiten Netzes samt Voyeurismus und Zerstörungspotential. Fast atemlos folgen die Leser:innen der Aussage der jungen Frau, um ebenfalls entsetzt und ein wenig mehr aufgeklärt zurückzubleiben. Gekonnt gestaltete Kritik der neuesten Risiken verwoben in einer leidvollen Liebesgeschichte. Beeindruckend.