Eine Zeitreise - von den Dinosauriern in den Weltraum

Bericht der KÖB St. Stephanus in Hochmoor

Der LeseHeld im Herbst 2017

 „Ich bin ein LeseHeld der 1. Stufe“, das konnten im Oktober 2016 in Hochmoor 8 Jungen von sich behaupten. Die Aktion kam bei den teilnehmenden Kindern und Erwachsenen so gut an, dass sie in der  Zeit vom 15.9. bis 20.10.2017 mit neuen Themen fortgesetzt wurde. Es handelt sich bei der Aktion um ein bundesweites Projekt zur Förderung der Lesebegeisterung bei Jungen im Grundschul- oder wie hier im Kindergartenalter.  Das vom Bundesministerium für Bildung und Kultur geförderte Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Borromäusverein, der die Katholischen Öffentlichen Büchereien betreut, erarbeitet. 

 

Haben die Teilnehmer im letzten Jahr von der Feuerwehr in der Gegenwart aus eine Zeitreise von rund 1000 Jahren zu den Rittern ins Mittelalter unternommen, so wagten sie in diesem  Jahr nach einer Stippvisite ins Hochmoor des 20. Jahrhunderts einen Sprung  in die Zukunft, in der die Kinder selbständig zum Mond und zum Mars fliegen können. Danach ging es um viele Jahrmillionen zurück zu den Dinosauriern. Wieder gehörten spannende Geschichten, Bastelaktionen und Spiele, diesmal zu den Themen „Altes Handwerk“, „Weltraum“ und „Dinosaurier“ zum Programmablauf.  Zwei Vorlesehelden und eine Vorleseheldin sorgten bei den 12 Jungen des Kindergartens St. Stephanus im Alter von 4 bis 6 Jahren für reges Interesse.
Beim ersten Treffen machten die kleinen LeseHelden in Begleitung von ihrer Erzieherin Melanie Rütter und Annette Schwermann von der KÖB St. Stephanus unter der Führung von  Rochus Sindermann vom Heimatverein zunächst Bekanntschaft mit dem „Torfstecher". Weiter ging es zum Heimathaus, der ehemaligen Schule, wo Wissenswertes über Flora und Fauna und speziell Torf erklärt wurde. Bevor es richtig losging, wurden im ehemaligen Klassenraum die LeseHeldenPässe mit bunten Bildmotiven und dem eigenen Namen versehen. Danach ging es nach oben in den Museumsraum. Nicht nur die Kinder hörten den Erzählungen Rochus` aufmerksam zu und schauten die Ausstellungsstücke ausgiebig an. Schließlich las Rochus die Geschichte vom kleinen Maulwurf, bekannt aus der Sendung mit der Maus, vor, der sich sehnlichst eine Hose mit großen Taschen wünscht. Schritt für Schritt vom Leinkraut bis zur fertigen Hose bekommt der Maulwurf Hilfe von Tieren wie z. B. Igel, Spinne und Webervogel, die nach dem Vorbild unserer Vorfahren Garn gesponnen, gewebt und genäht haben. Zum Abschluss des 1. Aktionstages durften die Jungen nicht nur jeder ein Buch aus dem Lesehelden-Büchertrog ausleihen und mit nach Hause nehmen, Held Rochus hatte auch für jeden noch ein Stück Torf bereitgelegt.

 

Beim 2. und 3. Treffen ging es mit VorleseHeld Michael Schwermann weit in die Zukunft: Kreuz und quer durch den Weltraum zu reisen ist hier alltäglich. Nicht nur die Mondlandung wurde nachgespielt, auch Mars und Saturn anzureisen, war kein Problem. Dass man dabei auch die Bekanntschaft mit Aliens machte, wunderte niemanden. Nach dem weichen Aufsetzen auf dem Mond in zweckmäßigen „Raumanzügen“ sammelten die jungen Astronauten jede Menge „Mondgestein“ auf. Natürlich wurde auf ihrem Mond  auch die Deutschland-Fahne aufgestellt.
Beim kartenreichen „Weltraum-Memory“ war Geduld und Aufmerksamkeit angesagt. Aber auch diese Aufgabe schafften die Mini-Astronauten mit Bravour.

 

Das 4. Treffen schließlich führte etwa 65 bis 230 Millionen Jahre (was ist schon Zeit?) in die Vergangenheit. VorleseHeldin und Fossilien-Expertin Leonie Schwermann, eine echte Paläontologin, entführte alle Anwesenden in eine Welt mit Tieren, wie man sie sich in seiner Fantasie nicht überwältigender, schöner und aufregender ausmalen kann. Als Erwachsener konnte man nur noch staunen, über welches Wissen um Dinosaurier die Jungen schon verfügen. Heldin Leonie regte gekonnt die Kinder zum Erzählen an. Als sie die Geschichte von einem kleinen Jungen vorliest, der später mal Dinoforscher werden will, hört man es förmlich in den Köpfen der Kinder rattern: Das will ich auch!!! Um einen Vorgeschmack auf die Arbeit als Fossiliensucher zu bekommen, führte Heldin Leonie die Kinder nach draußen. Wo sich vor zwei Wochen noch eine „öde Mondlandschaft“ befand, eröffneten sich jetzt zwei Ausgrabungsstellen. Versehen mit der klassischen Ausrüstung der Paläontologen, wie z. B. Pinsel, Schaufel und Sieb, waren einzelne „Forscher“ bereits mit durchaus realen Hilfsmitteln wie „Hilti-Bohrhammer“ und Bagger angerückt.

 

Die Arbeit hat sich dann auch für alle gelohnt: Jeder der Jungen fand mindestens einen Wirbelknochen eines heimischen Tieres und als Höhepunkt einen echten fossilen Haifischzahn. Wie bei Paläontologen beliebt und Tradition wurde der natürlich mit einem Band versehen, damit man ihn um den Hals tragen kann.
Beim Abschlussfest am 20.10. legten die Jungen und VorleseHeld Michael nach einem stärkenden Frühstück noch einmal ihre Raumanzüge an. Sie starteten mit ihrer imaginären Rakete zu einer zweiten Mondreise, von wo sie, unter Applaus der anwesenden Eltern , in gemäßigtem Weltraumtempo noch einmal Mondgestein sammelten und zur Erde brachten.
Damit hatten sich die kleinen Abenteurer ihre LeseHelden-Urkunden redlich verdient, die ihnen schließlich in der Bücherei überreicht wurden. Als Geschenk bekam jeder der neuen LeseHelden eine Stirnlampe  geschenkt. So ausgerüstet konnten sie ihren Angehörigen bei dem düsteren Wetter den Heimweg sicher ausleuchten.

 

Hinweis

Das Projekt "Ich bin ein Leseheld" wurde 2018 von dem Nachfolgeprojekt "Wir sind LeseHelden" abgelöst. Auf einem ähnlichen Konzept basierend, schließt das neue Projekt nun auch Mädchen mit ein. Sie sind an einer Teilnahme interessiert? Gerne berät Sie unser Projektbüro.

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