Sieben Hamster
Gegen den Rest der Welt
Arbeitshilfe
Im Folgenden werden verschiedene Gestaltungskonzepte – teils kreativ, teils spielerisch - für drinnen oder draußen vorgestellt, die sich auch in Kombination zur Vertiefung der Bilderbuchgeschichte eignen.
Zielgruppe:
Kinder ab 4 Jahren
Teilnehmerzahl: abhängig von der Anzahl der Betreuer und der Größe des Raumes
Dauer: ca. 90 Minuten
Benötigte Materialien:
Hamstermasken
- Tonkarton in beige
- Schablone mit Hamsterkopf
- weiße oder schwarze Strohhalme
- Hutgummi
- Schere, Prickelnadel
- Tacker
Vorbereitung:
Für das Anfertigen einer Hamsterschablone vergrößert man entweder den Kopf von einem der Hamster, die durch den Buchdeckel zu sehen sind, oder man findet eine Vorlage im Internet (z.B. bei www.kidsweb.de). Die Umrisse der Hamsterschablone werden auf den beige farbigen Tonkarton übertragen. Aus den Strohhalmen werden die Schnurrbarthaare zugeschnitten.
Einstieg:
Zur Auflockerung der anfangs oft angespannten Atmosphäre auf beiden Seiten empfiehlt es sich, zunächst mit den Kindern über die Titelfiguren zu sprechen. Wer hat schon einmal einen Hamster näher gesehen oder vielleicht sogar einen zu Hause? Was wissen die Kinder über seine Lebensgewohnheiten?
Ablauf:
Das Buch wird zusammen betrachtet und vorgelesen. Der Comic-Stil wird die Kinder zunächst irritieren. Deshalb sollte man ihnen genug Zeit lassen, die einzelnen Seiten genau zu studieren. Nur so sind sie auch in der Lage, ihren Spürsinn zu entwickeln, um die vielen witzigen Details zu entdecken. Ein genaueres Hinsehen lohnt sich: z.B. auf den Hinterhof. Welche Dinge liegen da überall verstreut? Ein an den Bretterzaun befestigter Zettel mit dem Bild eines Hamsters beantwortet die Frage nach der Hamstermutter, die sicher von den Kindern gestellt wird. Das erklärt auch, warum die Hamster nicht – wie gewöhnlich - in einem Käfig anzutreffen sind. Anfangs wird man sicherlich die Kinder noch stärker ermuntern müssen zu erzählen, was sie sehen oder was in den Sprechblasen stehen könnte. Animiert von der liebevoll ausgestalteten Comicgeschichte, von der die Illustratorin selbst sagt, dass keine vorher sie so zum Lachen gebracht habe, werden sie bald unaufgefordert ins Fabulieren kommen.
Da die Form und Größe der Sprechblasen auf den Inhalt abgestimmt sind, ist es empfehlenswert, die Sprechblasen - entsprechend akzentuiert – laut zu lesen. So verleiht man dann beispielsweise dem Hamster, der, bevor seine Familie den Suchtrupp nach einem neuen Zuhause startet, und nur an das mögliche Erfrieren seiner Ohren denkt, eine vor Kälte bibbernde Stimme. Und ihr Kampfschrei „NEIN!“, mit dem sie sich vor dem - passenderweise - blutroten Morgenhimmel auf den Entführer ihres Bruders stürzen, unterstreicht nach vorheriger Probe sicherlich die Dramatik des Geschehens.
Bevor es ans Maskenbasteln geht, sollte auf jeden Fall Zeit sein, die Meinung der Kinder zu dem Buch zu erfragen.
Die Kinder schneiden die schon auf den Karton vorgezeichneten Hamstermasken aus. Für das Ausarbeiten der Augen sollte man Prickelnadeln nehmen. Zum Schluss werden von den Betreuern mit einem Tacker die Schnurrbarthaare angeheftet. Um ev. Verletzungen beim Tragen der Maske vorzubeugen, ist darauf zu achten, dass der Tacker so angesetzt wird, dass die Tackerklammer mit ihrer geöffneten Seite nach oben zeigt. Zum Schluss werden die Masken auf beiden Seiten mit kleinen Löchern versehen, durch die das Hutgummi entsprechend des Kopfumfangs gezogen und verknotet wird.
So ausgestattet lassen sich die Kinder leicht motivieren, die Hamstergeschichte gemeinsam nachzuerzählen, sei es frei oder unter Zuhilfenahme des Buches. In diesem Fall könnte man das Augenmerk auf einzelne Bilder lenken, die sich besonders eignen, um daraus Impulse für das freie Erzählen zu entwickeln. Welche weiteren Hindernisse hätten sich der Hamsterschar auf dem Hinterhof in den Weg stellen können? Wie könnte das weitere Leben der glorreichen Sieben aussehen?
Resümee:
Die Kinder hatten an der Mischung aus Basteln und Spiel viel Spaß. Wenn man mehr Zeit hat oder die Aktion am nächsten Tag im Kindergarten fortsetzen will, bieten sich die weiter unten aufgeführten Spielideen (Fangspiel, Hamsterpolonaise) an, die ohne weitere Materialkosten überall, wo ein bisschen Platz ist (auch im Freien), durchgeführt werden können.
Fangspiel
Vorbereitung und Ablauf:
Diese Spielidee basiert auf dem alten Fangspiel „Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?“. Da es heute vielen gar nicht mehr bekannt ist, werden kurz die Spielregeln erklärt. Das Kind, das anfangen soll, wird durch eine Frage zum Buchinhalt (z.B. Welches ist das erste große Hindernis, das die Hamster überwinden müssen?) ausgelost. Es stellt sich auf die eine Seite des Raumes oder des Platzes draußen stellvertretend für den Hamster mit Durchblick aus unserer Geschichte. Ihm gegenüber positionieren sich „seine Brüder“ und rufen - in Anlehnung an den im Buch mehrmals zitierten Spruch „Bruder, was fühlst du?“ - diesem zu: „Bruder, Bruder, was siehst du?“. Dieser hat sich vorher schon ein mögliches Hindernis überlegt (z.B. alte Autoreifen, wie sie auf dem Hinterhof liegen) und weiß auch auf die Nachfrage „Und wie kommen wir `rüber?“ eine Lösung (z.B. durch Hüpfen). Dieses befolgend laufen sie auf die andere Seite, wobei sie darauf achten müssen, nicht von dem Ratgeber gefasst zu werden, um nicht an seine Stelle in der nächsten Runde zu treten. Mit Hamstermasken „verkleidet“ bereitet das den Kindern natürlich noch mehr Spaß.
Hamsterpolonaise
Vorbereitung und Ablauf:
Diese weitere Spielidee, eine Hamsterpolonaise, bietet sich eher bei Kindern im Grundschulalter an. Sinnvoll ist es sicher auch, abhängig vom Temperament der Teilnehmer, zunächst kleinere Formationen für die Polonaise zusammenzustellen. Diese Spielidee versinnbildlicht nochmals die Situation der einander blind vertrauenden und dabei im Dunklen tappenden Hamsterbrüder. Die Kinder bzw. Hamster stellen sich hintereinander auf und lassen sich bei geschlossenen Augen von dem Ersten der Riege, der als einziger sehen kann, kreuz und quer durch einen Raum oder sogar mehrere – vielleicht auch entlang eines gekennzeichneten Parcours - führen. Dabei legen sie ihre Arme auf die Schultern des Vordermanns. Auch hier könnten Hamstermasken zum einen die Spielfreude erhöhen und zum anderen, wenn man die Augen noch nicht hat ausschneiden bzw. mit Hilfe einer Prickelnadel hat ausstechen lassen, den sonst üblichen Schal als Verhüllungsgegenstand ersetzen. Bei jüngeren Kindern empfiehlt sich erfahrungsgemäß eher die Variante mit geöffneten Augen.
Fühlbox
Benötigte Materialien:
- Schuhkarton
- weißes Papier oder Kopie des Covers
- Bunt- oder Wachsmalstifte
- Schere, Cuttermesser und Kleber
- Sammelsurium an Gegenständen zum Fühlen
Vorbereitung:
Es ist zu überlegen, ob sich jedes Kind eine eigene Fühlbox anlegen soll oder ob man - als Ergänzung zur ersten Spielidee (Hamstermasken) - eine im Vorfeld angefertigt hat, deren Inhalt von den Kindern mit oder ohne Hamstermaske ertastet wird. Den Fähigkeiten der jeweiligen Altersgruppe entsprechend können die Kinder auch ihre eigene Fühlbox anfertigen, mit Inhalt bestücken und andere zum Tasten einladen. Ein solches selbst fabriziertes Spielmittel, dessen Materialien immer wieder nach Belieben variiert werden können, genießt bei Kindern einen ganz besonderen Stellenwert. Sie nehmen es gern mit nach Hause, wo sie es stolz präsentieren, so dass sie noch lange die Bilderbuchbetrachtung positiv in Erinnerung behalten. Einen entsprechenden Karton von ihrem letzten Schuhkauf bringen die Kinder auch gerne von zu Hause mit und haben so von Anfang an ein besonderes Verhältnis zu ihrem „Spielmittel“.
Einstieg:
s. Hamstermasken
Ablauf:
Für den Deckel fertigt man nach dem Vorbild des auf dem Buchdeckel abgebildeten Lattenzauns ein Bild (aber ohne die Hamster im Hintergrund!) an, was man dann auf den Kartondeckel klebt. Das Zaunloch, das am besten von den Betreuern mit einem Cuttermesser ausgeschnitten wird, dient nun nicht mehr als Ausguck für die Hamster, sondern als Öffnung für die Fühlbox. Sie wird gefüllt mit allerlei Utensilien, die sich im Haushalt, im Kindergarten und in der Natur finden lassen (z.B. alte Zahnbürste; Zopfgummi; ein mit etwas Wasser gefüllter Luftballon; Tannen- oder Kiefernzapfen; Wollknäuel; ein Haushaltshandschuh in Reminiszenz an die Hamstergeschichte). Deren „blindes“ Ertasten lässt die Irritationen bzw. die Fehlinterpretationen der blind herum tapsenden Hamsterbrüder im wahrsten Sinne spürbar werden. Kinder mit eigener Fühlbox laden andere gerne zum Tasten ein. Gemäß der Aufforderung, die im Buch wiederholt an den Benjamin der Hamstertruppe gerichtet wird, kann der „Fühlende“ mit der Formel „Bruder, was fühlst du?“ zum genauen Beschreiben des Ertasteten animiert werden.
Resümee:
Die Kinder hatten an der Mischung aus Basteln und Spiel viel Spaß. Die Aktion mit der Fühlbox ist zwar etwas aufwendiger, aber dafür nehmen die Kinder ein Spielmittel mit nach Hause, woran sie noch oft ihren Spaß haben werden. Wenn man mehr Zeit hat oder die Aktion am nächsten Tag im Kindergarten fortsetzen will, bieten sich die weiter oben aufgeführten Spielideen (Fangspiel, Hamsterpolonaise) an, die ohne weitere Materialkosten überall, wo ein bisschen Platz ist (auch im Freien), durchgeführt werden können.
Ankündigung für die Presse oder einen Flyer
Sieben Hamster gegen den Rest der Welt
Am _____ lädt die ____ Bücherei alle Kinder ab 4 Jahre zur nächsten Lesespaß – Aktion ein. Im Mittelpunkt steht diesmal das Bilderbuch „Sieben Hamster“.
Kaum zu glauben, wie abenteuerlich das Leben einer jungen Hamsterfamilie sein kann: Sie muss ein Meer überqueren, einen Berg besteigen und die Wüste überleben. Ob ihr das gelingt?
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