Sieben Tage einer Ehe
Der charmante Barbesitzer Malcolm und die ambitionierte Anwältin Jess leben in einem kleinen Vorort von New York und sind seit 13 Jahren verheiratet. Die Ehe steckt in einer ziemlichen Krise und es steht auf der Kippe, ob die beiden überhaupt wieder zusammenfinden. Jess ist bereits seit vier Monaten aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und dann erfährt Malcolm auch noch, dass es einen anderen Mann in ihrem Leben gibt. Auf diesen Moment richtet die Autorin ihr literarisches Brennglas. Mit analytischer Genauigkeit beschreibt sie die Ereignisse der wenigen Tage, in denen ein Schneesturm mit gravierenden Folgen das Örtchen komplett lahmlegt. Beide Protagonisten sind gezwungen, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen: Warum haben wir uns eigentlich so auseinandergelebt? Was verbindet uns noch? Können wir unsere Träume neu justieren? Die Autorin schaffte es dabei, beide Sichtweisen plausibel darzustellen und nicht für eine Seite Partei zu ergreifen. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und es bleibt spannend bis zuletzt, ob die beiden einen Neuanfang schaffen.
Franziska Knogl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Sieben Tage einer Ehe
Mary Beth Keane ; aus dem amerikanischen Englisch von Heike Reissig
Eisele (2024)
335 Seiten
fest geb.
Auszeichnung: Roman des Monats