Wieder da und doch nicht hier

Über ihre Erfahrungen und Probleme mit dem Ankommen nach der Rückkehr berichten gut 20 Menschen, die monate- oder gar jahrelang in der ganzen Welt unterwegs waren. Ob per Fahrrad, LKW, Segelboot oder Karawane durch die Wüste: der Grundtenor aller Autor:innen dieses erzählenden Sachbuchs ist die Herausforderung des Wieder-Ankommens in der alten Heimat, die viele von ihnen als den härtesten Teil der Reise erlebten. Zu glauben, man kehrt dorthin zurück, wo man aufgebrochen war, entpuppt sich meist als Trugschluss: auch die ursprüngliche Umgebung und ihre Menschen haben sich verändert. Viele Freunde und Verwandte haben ohnehin nicht verstanden und akzeptiert, dass man ihnen den Rücken kehrte. Damit eine längere Auszeit, das Zurückkehren und eine mögliche weitere Reise gelingen, hat die Autorin Uta-Caecilia Nabert den hinteren Teil des Buches zahlreichen Tipps gewidmet. So empfiehlt sie, nicht alles auf eine Karte zu setzen, vielmehr mehrgleisig zu fahren und nach unterschiedlichen Verdienst- und Berufsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Seinen eigenen Erfahrungen und seiner Leidenschaft zu trauen und nicht zu tun, was andere von einem erwarten, sondern Verrücktes zu wagen. Sich früh genug auf die Heimkehr einzustellen und sich um Versicherungen und Rente zu kümmern sowie eine klare Struktur in Behördengänge und Telefonate zu bringen. Allein neuneinhalb Seiten Hilfreiches im Web und eine umfangreiche Liste mit Literaturempfehlungen schließen das Werk ab, das nicht nur Abenteuerlustigen zu empfehlen ist, sondern dank der unterschiedlichsten höchst spannenden Erzählungen anregt, das eigene Leben neu zu überdenken.