Im Haus der Weisheit
In dieser "bemerkenswerten Geschichte" des britischen Physikers und irakischstämmigen Autors geht es um die wissenschaftlichen Leistungen im islamischen Reich vom 8. bis zum 15. Jh. Im Mittelpunkt: das "Goldene Zeitalter der arabischen Wissenschaft" im 9. Jh. Die zentrale Figur: der Abassiden-Kalif al-Ma'mun (813 - 833), der das Haus der Weisheit in Bagdad gründete. Es war eine Art Akademie mit großer Bibliothek, in der Denker von weither zusammenkamen, um gemeinsam zu forschen. Viele berühmte Gelehrte werden vorgestellt. So z.B. al-Khwarizmi, der als Vater der Algebra gilt. Hervorgehoben wird al-Ma'mun als Mäzen, der uns das Prinzip "Großforschung" hinterließ. Er ließ Sternwarten bauen, förderte wissenschaftliche Projekte und initiierte z.B. die Entwicklung einer neuen Methode zur Messung des Erdumfangs. Es ist ein dichtes, kenntnisreiches Buch, das den Leser souverän und sehr persönlich an die Hand nimmt. Überaus empfehlenswert für alle an Wissenschaftsgeschichte interessierte Leser.
Carmen Planas Balzer
rezensiert für den Borromäusverein.
Im Haus der Weisheit
Jim al-Khalili
S. Fischer (2011)
442, [8] S. : Ill. (überw. farb.), graph. Darst.
fest geb.