Terra Alta

Die Polizei in Gandesa, einem kleinen Dorf in der Terra Alta in der spanischen Provinz Tarragona, findet zwei übel zugerichtete Leichen Es handelt sich um das alte Unternehmerpaar Adell, die nach grausamer Folter und Verstümmelung zu Tode gekommen Terra Alta sind. An der Untersuchung nimmt auch der junge Polizist Melchor Marin teil. Er, Sohn einer Prostituierten, die ebenfalls ermordet worden ist, saß als Jugendlicher nach einer kurzen kriminellen Karriere einige Zeit im Gefängnis. Der etwas zwielichtige Anwalt Vivales kümmerte sich um den Jungen. Wieder frei, beschloss er, Polizist zu werden und den Tod der Mutter aufzuklären. Eines Tages wird er zum Helden, weil er bei einem islamistischen Anschlag vier Terroristen tötet. Zu seinem Schutz wird er incognito in das Provinznest versetzt. Beim aktuellen Mordfall geht eine große Ermittlergruppe an die Arbeit. So entwickeln sich zwei parallel geführte Handlungen: einerseits die Frage nach dem Täter im Mordfall der Mutter, andererseits die nach den Tätern im Fall Adell. Trotz Verbot ermittelt Melchor privat immer weiter und fördert einige interessante Fakten zu Tage. Darauf wird ein Anschlag auf Melchors Frau verübt. Gibt es einen Zusammenhang mit dem Fall Adell? Melden sich die islamistischen Terroristen? Welche Rolle spielt der Schwiegersohn der Opfer? - Auch wenn das Ende mit der Erklärung der Hintergründe ein wenig banal daherkommt, ein sehr lesenswerter Roman, nicht nur sehr spannend, sondern auch ein Gesellschaftsbild des modernen Spanien. Allen Büchereien nachdrücklich empfohlen.

Wilfried Funke

Wilfried Funke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Terra Alta

Terra Alta

Javier Cercas ; aus dem Spanischen von Susanne Lange
S. Fischer (2021)

428 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 604294
ISBN 978-3-10-397070-8
9783103970708
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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