»I can't breathe«

Minutenlang kniet der Polizist Derek Chauvin auf dem Hals seines Opfers und drückt ihm die Luft ab. Floyds letzte Worte 'Ich kann nicht atmen', wurden zu einem kollektiven Aufschrei gegen Rassismus. George Perry Floyd wuchs im Third Ward, einem Armenviertel »I can't breathe« in Houston, auf. Am College war er ein hoffnungsvolles Footballtalent, doch sein Leben sollte anders verlaufen. Wie viele Afroamerikaner aus seinem Viertel nahm er Drogen und wurde straffällig. Ein Neuanfang war, aufgrund der Hürden, die der Staat Texas für Menschen wie ihn errichtet hat, fast unmöglich. Deshalb ging Floyd, den sein Umfeld als mitfühlenden und zurückhaltenden Menschen beschreibt, nach Minneapolis, wo er bei einem Routineeinsatz der Polizei brutal getötet wurde. Die Autoren haben Floyds Leben anhand einer Vielzahl von Gesprächen rekonstruiert, die sie ein Jahr lang geführt haben, binden aber auch Reportagen über die Geschichte Amerikas und den vor allem im Süden allgegenwärtigen Rassismus mit ein. So entstand nicht nur das Porträt eines Mannes auf der Suche nach seinem Platz im Leben - als Leser/-in bekommt man auch eine Ahnung davon, was es heißt, jeden Tag mit der Angst zu leben, Opfer rassistischer Gewalt zu werden.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

»I can't breathe«

»I can't breathe«

Toluse Olorunnipa / Robert Samuels ; aus dem Englischen von Henning Dedekind [und 6 weiteren]
S. Fischer (2022)

557 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 609173
ISBN 978-3-10-397148-4
9783103971484
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi, So
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