Digital naiv

Johannes Brauns Buch über die Partei "Die Piraten", ist eine subjektive Warnung, eine Abrechnung, ein Pamphlet gegen eben diese 2011-2012 aus dem Boden geschossene politische Bewegung, die in Berlin, dem Saarland, Nordrein-Westfahlen und Schleswig-Holstein Digital naiv ihre Anfänge fand. Es ist der Bericht eines Insiders aus dem Innenleben der Partei. In seiner Zornigkeit und Subjektivität legt Braun eine präzise Kritik der selbsternannten Bürgerbewegung in Zeiten des Internets vor. Eine seiner zentralen Motivationen dürfte die, seines Erachtens, durch die Piraten vollzogene Diskreditierung des CCC (Chaos Computer Clubs, einem Zusammenschluss ehemaliger Hacker zum Schutz vor Internet-Piraterie) sein. Sollte er die Bevölkerung vor den Piraten angesichts der Bundestagswahl gewarnt haben wollen, war dies erfolgreich. Das Buch ist ein interessanter Einblick in einen innovativen Teil der politischen Szenerie der Bundesrepublik - nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Karsten Steil-Wilke

Karsten Steil-Wilke

rezensiert für den Borromäusverein.

Digital naiv

Digital naiv

Anonymus
Orell Füssli (2013)

187 S.
kt.

MedienNr.: 576502
ISBN 978-3-280-05519-9
9783280055199
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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