Louma

Nach dem plötzlichen Unfalltod der vierfachen Mutter Lou steht ihr Ehemann Mo mit den Kindern allein da. Doch nur zwei der Kinder sind seine leiblichen. Der erfolgreiche Café-Besitzer Tristan, Vater der beiden älteren Kinder und Lous Exmann, will Louma seine Kinder zu sich holen. Doch das fühlt sich nach dem schweren Verlust weder für Mo noch für die Kinder richtig an. Für drei Monate zieht Tristan also in das Haus der Familie ein und die beiden grundverschiedenen Männer übernehmen das Ruder gemeinsam. Dass zwei Väter kein Ersatz für eine Mutter sind und die Kinder meistens anders wollen als die Väter, wird schnell klar. Doch mit unbändiger Disziplin und jeder auf seine ureigene Weise kämpfen die beiden Väter um eine Perspektive für die trauernden Kinder und ganz nebenbei auch um die eigene Bewältigung des gemeinsamen Verlusts. Denn Lou war das Bindeglied der Familie, das Zentrum. Und wenn da jetzt nur noch ein Loch ist, kampieren die Kinder eben auf dem Friedhof, um der Mutter nah zu sein. - Christian Schnalke gelingt in simpler, schnörkelloser und eindringlicher Sprache eine Ode an das Leben - an die Kindheit, die Jugend und an das Leben nach dem Tod. Fast mutet der Roman wie ein Ratgeber zur Trauerbewältigung und Selbsthilfe an. Aber nur fast, denn dann ist er wieder herzerwärmend und heilsam und erzählt einfach eine wunderbare Familiengeschichte. Sehr empfohlen.

Christine Tapé

Christine Tapé

rezensiert für den Borromäusverein.

Louma

Louma

Christian Schnalke
Oktopus (2021)

394 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 605594
ISBN 978-3-311-30011-3
9783311300113
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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