Hotel California

In der Mojave-Wüste betritt der Ich-Erzähler, ein schwer kranker (Drehbuch-) Autor, das Hotel California. Er ist auf der Suche nach Elodie mit einem ihm äußerst dringlichen Anliegen. Was dann passiert, ist eine Abfolge von bizarren Begegnungen Hotel California und fiebertraumhaften Sequenzen. Er trifft Don Henley, dessen titelgebender Eagles-Song motivisch immer wieder aufgegriffen wird, der Kleiderschrank im Hotelzimmer führt in eine Geisterstadt mit Saloons, wo eine mumifizierte Frau auf einem ausgestopften Pferd sitzt, er sieht Sägeblätter abfeuernde Kugelfische, einen sterbenden Löwen und Geronimo, um Beispiele zu nennen. Seine Verlegerin taucht auf, erinnert an das längst fällige Manuskript "One more thing", doch der von Schmerzen und Krämpfen gequälte Schriftsteller hat nur ein Ziel: der noch ungeborenen Enkelin Elodie seine Ratschläge fürs Leben zu übermitteln, bevor er stirbt. Er begegnet ihr dann auch, zuerst als Zellhaufen, dann in späteren vorgeburtlichen Entwicklungsstadien. - Ratlos schlug die Rezensentin dieses Buch zu. Erst die Beschäftigung mit der Biografie des Schweizer Autors ermöglicht es ihr, die verarbeiteten Motive und Personen direkt mit seinem Leben und Werk in Bezug zu setzen. So kämpft der Schweizer (Drehbuch-) Autor selbst seit Jahren mit seinem versagenden Körper, auch die Enkelin gibt es wirklich. Daher gilt die Leseempfehlung vor allem für Cueni-Fans und allen, die an fremden psychedelischen Wahnvorstellungen Vergnügen finden.

Barbara Sckell

Barbara Sckell

rezensiert für den Borromäusverein.

Hotel California

Hotel California

Claude Cueni
Nagel & Kimche (2021)

158 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 603994
ISBN 978-3-312-01226-8
9783312012268
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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