Für Glück ist es nie zu spät
Mit 50 muss sich Johanna die Frage stellen, wann was in ihrem Leben schiefgelaufen ist. Ihr Mann ist nach langer Krankheit gestorben. Johanna hat ihn pflichtschuldig bis zum Tod gepflegt, obwohl sie sich gerade entschieden hatte, ihn zu verlassen.
Das Verhältnis zu ihrer einzigen Tochter ist so zerrüttet, dass diese nicht mal zur Beerdigung nach Hause kommt. Auch Freunde hat Johanna nicht mehr. Sie ist tieftraurig und weiß nicht, wie ihr Leben nun weitergehen soll. Die Trauerkarte ihrer früheren Schulfreundin verändert alles: Der Karte liegt ein Tagebuch bei und Johanna erinnert sich, dass sie früher immer Tagebuch geschrieben hat. Sie kramt die alten Tagebücher hervor und schwelgt in Erinnerungen. Das alles hilft ihr, die Trauer zu verarbeiten und ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Dabei freundet sie sich mit ihrer Entrümplerin an und hat unerwartet eine schicksalhafte Begegnung. - Das Buch ist flüssig zu lesen und sehr emotional. Die Geschichte spielt in der Gegenwart und ist aus Johannas Perspektive geschrieben. Zwischendurch gib es immer wieder Rückblicke in Form von Tagebucheinträgen, was mir sehr gut gefallen hat. Ein sehr emotionales Buch, das zum Nachdenken anregt. Sehr zu empfehlen.
Melanie Bremer
rezensiert für den Borromäusverein.

Für Glück ist es nie zu spät
Heike Abidi
Penguin Verlag (2021)
347 Seiten
kt.