Wir Gotteskinder
Maya, die Protagonistin des Romans, ist Enkelin eines ghanaischen Königs, erntet jedoch mit dem Wissen um ihre königliche Abstammung in ihrer deutschen Schule nur Spott. Auch ihre Andersartigkeit wird ihr ständig in Erinnerung gerufen. Als ihr Cousin Kojo zur Familie stößt, hat Maja endlich ein Gegenüber, in dem sie sich wiederfinden kann. Kojo kennt ihre gemeinsame Heimat Ghana und ist entschlossen, sein Leben der Wiederentdeckung der Seele seines Landes zu widmen, die nach der Kolonialzeit geschunden zurückgeblieben ist. Er ist davon überzeugt, dass Maya und er sogenannte "Gotteskinder" sind, die die verborgene Geschichte ihres Landes durch ihre Ahnen mitgeteilt bekommen und deren Aufgabe es ist, die Geschichte neu zu erzählen und zu korrigieren. Doch Kojo scheitert an seiner Aufgabe, erliegt einem Verkehrsunfall, und so liegt es nun an Maya, Kojos Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Eindrucksvoll schildert die Autorin Mayas Erfahrungen der Ausgrenzung und Identitätssuche. Lesenswert.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Wir Gotteskinder
Nana Oforiatta Ayim ; aus dem Englischen von Reinhild Böhnke
Penguin Verlag (2021)
267 Seiten
fest geb.