Die apokryphen Evangelien

Die vier biblischen Evangelien von Markus, Lukas, Matthäus und Johannes sind nicht die einzigen Schriften, die im Laufe der Antike über Jesus entstanden sind. Zwar wurden diese apokryphen (griechisch: verborgen) Schriften nicht in den Kanon der Bibel Die apokryphen Evangelien aufgenommen, weil sie als häretisch angesehen wurden. Dennoch haben diese Texte durchaus ihre Bedeutung für den christlichen Glauben. So sind sie immer auch eine Interpretation des Wirkens Jesu und Teil des Glaubensverständnisses der Zeit, in der sie entstanden sind. Jens Schröter ist Professor für das Neue Testament und apokryphe Schriften der Humboldt Universität zu Berlin und ordnet einen Teil der Schriften über Jesus in die christliche Glaubenswelt ein. Auf den rund 120 Seiten des schmalen Bändchens kann er dabei natürlich nur an der Oberfläche kratzen und bietet ausgerichtet an den einzelnen Lebensstationen des historischen Jesu eine Kurzbeschreibung der thematisch passenden Apokryphen. Dabei gelingt ihm ein guter Überblick über die Thematik, ohne jedoch wirklich eine Deutung der Schriften bieten zu wollen. So kann man den Band als Quellensammlung verstehen, die als Einstieg für Theologiestudenten und interessierte Bibelleser eine gute Grundlage für eine weitergehende Forschung darstellen kann. Für die meisten anderen Leser dürfte es zu wissenschaftlich sein.

Sebastian Heuft

Sebastian Heuft

rezensiert für den Borromäusverein.

Die apokryphen Evangelien

Die apokryphen Evangelien

Jens Schröter
C.H.Beck (2020)

C.H.Beck Wissen
128 Seiten
kt.

MedienNr.: 600560
ISBN 978-3-406-75018-2
9783406750182
ca. 9,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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