Palästina und die Palästinenser

Für die arabischstämmigen Palästinenser waren die Staatsgründung Israels und die Niederlage im ersten arabisch-israelischen Krieg eine Katastrophe (arab. Nakba), brachten sie doch für Dreiviertel der Bevölkerung Flucht und Vertreibung mit sich. Die Erinnerung an dieses Leid prägt bis heute als kollektives Trauma die palästinensische Gesellschaft. Das erklärte Anliegen der Nahostexpertin Muriel Asseburg ist es, die palästinensische Perspektive sichtbar zu machen, da nach ihrer Auffassung die deutsche Wahrnehmung von der israelischen Deutung des Nahostkonfliktes dominiert ist. In acht Kapiteln werden die nationalen und internationalen Aspekte der feindseligen Nachbarschaft von Israelis und Palästinensern bis in die Gegenwart hinein beleuchtet. Dabei setzt sich die Autorin auch sachgerecht mit der aktuellen BDS-Bewegung und dem Apartheid-Vorwurf gegen Israel auseinander. Auf absehbare Zeit ist - so das Fazit der Autorin - angesichts der grundlegenden Unvereinbarkeit der Positionen eine friedliche Konfliktregelung nicht zu erwarten. - Das fundierte und gut lesbare Sachbuch enthält auch zehn Kurzporträts palästinensischer Persönlichkeiten sowie Fotos und einen ausführlichen Anmerkungsapparat (mit Zeittafel, Tabellen, Karten, Literaturverzeichnis). Allen Büchereien empfohlen.