Jungen

Jungen werden oft als problematisch wahrgenommen und gelten in unserer Gesellschaft mehr und mehr als Bildungsverlierer. Diese Problematisierung der Jungen sei Unsinn, meint der Autor, Diplompädagoge und Vater zweier Kinder, der seit mehr als 20 Jahren in der Jungen- und Männerberatung und in der Jungenforschung arbeitet. Mit seinem Buch will er Eltern von Jungen eine andere Perspektive zeigen. Dabei konzentriert er sich auf die Jungenerziehung vor Beginn der Pubertät, beginnend von der Geburt bis zum Alter von etwa 13 Jahren. Welche Kompetenzen stecken eigentlich in Jungen? Wie "funktioniert" das Jungengehirn? Welchen Konflikten und Herausforderungen muss sich ein Jungen stellen und wie überholt sind die Rollenmuster, nach denen Jungen noch heute erzogen werden? - Auf diese Fragen geht der Autor im ersten, theoretischen Teil des Buches ausführlich ein. Daran anschließend stellt er im zweiten, praktischen Teil des Buches konkrete Ideen vor: Wie gehen Mütter und Väter jeweils gut mit ihrem Jungen um? Welche Impulse können sie zur Weiterentwicklung geben? Wie unterstützen sie ihren Jungen darin, seine männliche Identität zu finden und wie können Konflikte im Alltag mit Jungen konstruktiv gelöst werden? Der Autor beantwortet diese und etliche andere Fragen ohne erhobenen Zeigefinger, mit viel Verständnis sowohl für die Jungen als auch die Eltern und einem feinen Gespür für Humor. Sehr empfehlenswert. (Borromäus-Sachbuch des Monats Juli)