Das Alphabethaus

Bryan und James, zwei junge britische Bomberpiloten, stürzen 1944 auf deutschem Gebiet ab. Beide überleben und schmuggeln sich inkognito unter einen Gefangenentransport. Sie landen in einem Lazarett, in dem durch Kriegsfolgen psychisch schwer belastete Das Alphabethaus SS-Offiziere behandelt werden. Während Bryan ständig an Flucht denkt, scheint James aufzugeben. Beide überleben diese Hölle, James Spur verliert sich in den letzten Kriegstagen. Erst in den 70er Jahren findet Bryan eine Spur des Freundes in Freiburg und kommt einigen Provinzpolitikern gewaltig in die Quere. - Mit diesem in Dänemark bereits 2007 erschienenen Roman begründete Olsen seinen Ruhm als Autor. Ungemein fesselnd erzählt er eine Geschichte über vermeintlich unverbrüchliche Freundschaft, unfassbare menschliche Grausamkeit, verdrängte Schuld und unbändigen Überlebenswillen. Gleichzeitig schlägt er ein Kapitel deutscher nationalsozialistischer Vergangenheit auf, das dem Bild vom Herrenmenschen eine neue monströse Facette hinzufügt. SS-Offiziere, die die Schrecken des Krieges nicht bewältigen konnten, wurden unter Einsatz aller erdenklichen, auch experimentellen Möglichkeiten wieder einsatztauglich für die Front gemacht. Olsens eigene Herkunft - der Vater war Nervenarzt und Olsen als Kind oft in dessen Anstalt - befähigt ihn in besonderer Weise, in die psychischen Abgründe seiner Protagonisten einzudringen. So entstand ein vielschichtiger, psychologisch stimmiger und faszinierender Roman, der in alle Bestände gehört!

Beate Mainka

Beate Mainka

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Alphabethaus

Das Alphabethaus

Jussi Adler-Olsen
Dt. Taschenbuch-Verl. (2012)

dtv ; 24894 : dtv-premium
588 S.
kt.

MedienNr.: 352005
ISBN 978-3-423-24894-5
9783423248945
ca. 15,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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