Coast road
Die Schriftstellerin Colette hat ihren Mann Shaun und die drei Söhne verlassen und ist zu ihrem Liebhaber nach Dublin gezogen. Nun ist sie zurück im kleinen Küstenort Ardglas. Shaun hat ihr den Umgang mit den Söhnen verboten. Sie mietet das kleine
Feriencottage von Dolores und Donal, da sie in der Nähe der Kinder sein möchte. Um sich ein bisschen Geld zu verdienen, bietet sie einen Kurs für Kreatives Schreiben an. Colette sucht den Kontakt zu Izzy, einer Frau aus dem Dorf, da ihre Söhne befreundet sind. Izzy hat seit Jahren eigene Eheprobleme. Ihr Mann, ein Abgeordneter, ist häufig in Dublin und bringt wenig Verständnis für ihre Unzufriedenheit und ihren Wunsch nach Eigenständigkeit auf. Während Izzy ein heimliches Treffen Colettes mit ihrem jüngsten Sohn ermöglicht, entgeht ihr, dass auch sie Gegenstand des dörflichen Tratsches ist. Es ist nicht unbeobachtet geblieben, dass sie regelmäßige Besuche des neuen Pfarrers erhält. Als Colette ein Verhältnis mit dem Schürzenjäger Donal beginnt, kommt es zur Katastrophe. – Der irische Schriftsteller Murrin erzählt in seinem Debütroman von einer Gesellschaft, in der Frauen und Männer nicht gleichberechtigt sind. Vor der Kulisse der Irischen See blickt er tief in die Gefühlswelt seiner Frauenfiguren. Der Roman spielt vor dem Hintergrund des irischen Referendums zur Abschaffung des Ehescheidungsverbots Mitte der 90er-Jahre. Große Empfehlung!
Susanne Emschermann
rezensiert für den Borromäusverein.
Coast road
Alan Murrin ; aus dem Englischen von Anna-Nina Kroll
dtv (2025)
380 Seiten
fest geb.