Nur mit dir
Im Grundschulalter verliert die mittlerweile 16-jährige Roxanne durch ein traumatisches Erlebnis ihr Gehör und lebt seitdem in völliger Stille. Sie hat sich eingerichtet nach acht Jahren Taubheit in ihrer stillen Welt. Sie besucht das Förderzentrum, hat dort Freunde und mit Hilfe der Gebärdensprache kann sie sich gut verständlich machen. Ihre zwei älteren Brüder stehen ihr stets hilfreich zur Seite. Aber eigentlich würde sie so gerne wieder hören können, was bei ihrer Art der Taubheit durchaus möglich ist. Dies geschieht ganz überraschend, als sie auf einer Party auf ihren alten Sandkastenfreund Liam trifft. Sobald Liam in ihrer Nähe ist, kann sie wieder ganz normal hören. Und sie verliebt sich in ihn. Mit Hilfe des neuen Psychologen im Förderzentrums hat sie nun den Mut, von Liam und ihren Brüdern unterstützt, dem Grund ihrer psychogenen Taubheit auf die Spur zu kommen. Und es wird kein leichtes Erkennen für die gesamte Familie. Besonders ihre Mutter mit ihrer psychischen Erkrankung hat sehr zu kämpfen mit den Enthüllungen um Roxannes Trauma. Aber am Ende kann es gut werden für alle Beteiligten. - Ein einfühlsamer Liebesroman, der das Thema Hörbehinderung und familiäre Verstrickungen sehr schön einbindet. Großes Lob an die junge kanadische Newcomer-Autorin auf dem deutschen Buchmarkt für das schöne Mädchenbuch ab 14 Jahren.
Karin Steinfeld-Bartelt
rezensiert für den Borromäusverein.
Nur mit dir
Emilie Turgeon ; aus dem Französischen von Tatjana Michaelis
dtv (2020)
Reihe Hanser
297 Seiten
kt.