Die Frau aus Oslo

Ausgangspunkt der Krimi-ähnlichen Geschichte ist die Versteigerung eines Armbandes im Jahr 2015. Dieses Armband erkennt Turid als das Erbstück ihrer 1942 unter ungeklärten Umständen ermordeten Mutter Ase. Damals wurde Ases Ehemann Gerhard, Widerstandskämpfer Die Frau aus Oslo und Vater der gemeinsamen Tochter Turid als Mörder verdächtigt. Doch dieser floh mithilfe eines Freundes aus dem Widerstand nach Schweden. Ebenfalls nach Schweden musste Ases beste Freundin Ester fliehen, die als Jüdin und gleichfalls Agentin des Widerstands besonders gefährdet war. 1967 lebt Ester wieder in Oslo, als plötzlich der inzwischen für tot erklärte Gerhard dort auftaucht und Kontakt zu seiner Tochter aufnimmt, die von Adoptiveltern aufgezogen wurde. Alte Wunden reißen auf und Sverre und Ester versuchen Licht in das Dunkel um Ases Tod zu bringen. - In kurzen Kapiteln und knappen Sätzen abwechselnd in den Zeitebenen 1942, 1967 und 2015 konsequent im Präsens erzählt, verliert sich die Geschichte über weite Strecken im Ungefähren und Andeutungen und macht das Verfolgen des Geschehens anstrengend. Spannung kommt erst auf den letzten sechzig Seiten auf, sodass der Roman, der in Norwegen als bester Krimi 2015 ausgezeichnet wurde, vor allem Leser*innen empfohlen werden kann, die an der geschichtlichen Situation des norwegischen Widerstands gegen die deutschen Besatzer interessiert sind, die anschaulich vermittelt wird. (Übers.: Thorsten Alms)

Gabriele Güterbock-Rottkord

Gabriele Güterbock-Rottkord

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Frau aus Oslo

Die Frau aus Oslo

Kjell Ola Dahl
Lübbe (2019)

427 S.
kt.

MedienNr.: 598956
ISBN 978-3-431-04118-7
9783431041187
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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