Glück ist eine Gleichung mit 7

Willow Chance kennt ihre natürlichen Eltern nicht und ist zwölf, als sie ihre einzigen liebenden Bezugspersonen, ihre Pflegeeltern, plötzlich verliert. Die Hochbegabte spricht über Dinge wie Medizin wie erwachsene Fachleute und hat wohl auch deshalb keine gleichaltrigen Freunde. Als sie wegen eines fehlerfrei abgelieferten Tests, den sonst niemand besteht, vom unfähigen Sozialpädagogen Dell therapiert wird, lernt sie Mai kennen, die es versteht, Dells Autorität mit Intelligenz und Durchsetzungsvermögen zu untergraben. Doch die beliebte und einfühlsame 16-jährige Mai sorgt auch dafür, dass Willow bei Mais ärmlicher, aber herzlicher Familie wieder Halt findet. - Wenngleich die Autorin die Macht der 16-jährigen Mai z. T. überstrapaziert, so gelingt ihr doch eine hauptsächlich in der Ich-Form ihrer Protagonistin erzählte sensible Beschreibung einer hochbegabten Außenseiterin und eines Mädchens, das durch den Verlust seiner Eltern aus der Bahn geworfen wird. Die rationale Herangehensweise der Protagonistin an ihre Probleme findet sich auch stilistisch in der Erzählweise wieder. Gerne empfohlen! (Übers.: Wieland Freund)