Eintauchen in den Wald

Miki Sakamoto nimmt den Leser mit in den Wald. Das Buch beginnt mit der Erklärung des Shinrinyoku, wie es dazu kam und welchen Nutzen man aus diesen intensiven Waldspaziergängen ziehen kann. Die Autorin geht dabei vollumfänglich auf verschiedene Eintauchen in den Wald Aspekte der Gesundheit ein und präsentiert Begründungen, die einen Waldspaziergang auch objektiv in ein gesundes Licht rückt. Sie bezieht sich auf quellenlose Studien und Erfahrungen verschiedener Wissenschaftler und Ärzte. Im zweiten Teil berichtet sie dann über die Erfahrungen, die sie bei den Waldspaziergängen ganz persönlich gemacht hat, worauf sie mit der Zeit Wert legte und was sie in der Natur zu unterschiedlichen Jahreszeiten beobachten konnte. In diesem Teil des Buches sind die Schwächen in der Recherche sehr klar zum Tragen gekommen. Behauptungen, die Biologie und Ausformung von Bäumen betreffend sind zum Teil schlicht falsch. Die Autorin ruht sich, beispielsweise die Bewirtschaftung des Waldes betreffend, stark auf Klischees aus, die deutlich zeigt, dass die Autorin zwar die Natur beobachtet, aber ihre persönlichen Schlüsse zieht, um sie dem Leser als allgemeingültig umzudeuten und zu verurteilen. Das ist gefährlich und hat nichts mehr mit einem Heranführen an bewusstes Spazierengehen zu tun. Das finde ich an diesem Buch schade. Wenn die Autorin selbst offenbar zusammengereimte Halbwahrheiten weggelassen hätte und sich nur auf ihre Beobachtungen beschränkt hätte, könnte man sagen, das Buch macht Lust auf Waldspaziergänge, wenn man noch nie einen gemacht hat oder mal intensiver hinschauen möchte.

Daisy Liebau

Daisy Liebau

rezensiert für den Borromäusverein.

Eintauchen in den Wald

Eintauchen in den Wald

Miki Sakamoto
hanserblau (2019)

207 Seiten : Illustrationen
kt.

MedienNr.: 597078
ISBN 978-3-446-26198-3
9783446261983
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Fa
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