Lasst sie fliegen

Aufgewachsen in einem streng patriarchalisch geprägten Land erlebt Ziauddin Yousafzai die Trennung der Geschlechter bereits im Kindesalter als naturgegeben. Niemals fragt er sich, warum die Mädchen ab einem bestimmten Alter nicht mehr draußen spielen Lasst sie fliegen und die Töchter die männlichen Familienmitglieder schon in jungen Jahren bedienen. Erst nach und nach wächst in ihm das Bewusstsein für die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und er empfindet diesen Zustand zunehmend als ungerecht. Als er heiratet, gilt das Paar in der Verwandtschaft schnell als ungewohnt liberal, progressiv und aufgeklärt, und auch Tochter Malala wächst auf mit dem Gefühl, als Mädchen absolut gleichwertig und kostbar zu sein. Und so begehrt sie auf, als die Taliban in ihrer Region die Mädchen vom Schulbesuch ausschließen wollen, was schließlich dazu führt, dass sie 2012 schwer verletzt wird. - Ziauddin Yousafzais sehr persönlicher Bericht erlaubt einen Blick in eine tief patriarchalische Gesellschaft, in der Mädchen schon früh die Flügel gestutzt werden, sodass sie niemals fliegen lernen. Lesenswert und breit einsetzbar.

Martina Häusler

Martina Häusler

rezensiert für den Borromäusverein.

Lasst sie fliegen

Lasst sie fliegen

Ziauddin Yousafzai mit Louise Carpenter
hanserblau (2019)

191 S.
kt.

MedienNr.: 597079
ISBN 978-3-446-26262-1
9783446262621
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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