Achtzehnter Stock
Wandas Leben verläuft nicht wie geplant: Eine ungeplante Schwangerschaft und ein ignoranter Vater haben ihre Pläne durchkreuzt, die Schauspielschule zu beenden und Karriere zu machen. Stattdessen lebt sie von ihren letzten Ersparnissen zur Untermiete
in einem vielstöckigen Wohnblock, in dem sich die Frauen mit ihrem Schicksal abgefunden haben und keine Träume mehr verfolgen. Als sich plötzlich die große Chance bietet, in einer hochkarätigen Produktion mitzuwirken, kann Wanda ihr Glück kaum fassen und taucht in die ebenso glamouröse wie knallharte Berliner Filmszene ein. Doch ihre Lebensrealität holt sie immer wieder ein, wenn sie sich um ihre Tochter kümmern oder sich mit ihrem Vermieter auseinandersetzen muss. – "Achtzehnter Stock" vermittelt eindrücklich das Gefühl des Feststeckens, der Ausweglosigkeit, gegen das die Protagonistin mit aller Macht ankämpft. Auch die klare Sprache des Romans unterstützt diese Kulisse, in der Aufgeben so viel einfacher scheint. Gerne zu empfehlen.
Marlene Knörr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Achtzehnter Stock
Sara Gmuer
hanserblau (2025)
221 Seiten
fest geb.