In Gottes Hand gehalten
In diesem Buchprojekt wollte die evangelische Theologin Margot Käßmann dokumentieren, wie gut Gebete der Bibel, Gebete von Mystikerinnen des Mittelalters und von den Müttern der Frauentheologie im 20. Jh. mit Frauengebeten von heute nebeneinander wirken können. Über 20 Frauen wurden aus diesem Grunde von ihr dazu animiert, ein Gebet zu formulieren. Der Entstehungsprozess, nachzulesen im Vorwort, war kein leichter. Die Texte hingegen sind in jeder Hinsicht einzigartig. In zehn Kapiteln "Sich anvertrauen", "Heil werden", "Aufbruch und Veränderung", "Das Leben feiern", "Mütterlichkeit", "Im Rhythmus der Zeit", "Dunkelheit ertragen", "Tun und Lassen", "Grenzen annehmen" und "Segen erfahren" kommen eine Vielfalt von Themen zur Sprache. Schmerz und Freude, Hoffnungslosigkeit und Mut, Dankbarkeit u.v.m. bewegten die Autorinnen. Dies bringen sie in einem ganz persönlichen Gespräch mit Gott zum Ausdruck und machen so dem Lesepublikum Mut, eigene Wort zu finden oder die berührenden Frauengebete als Impulse zu nehmen. Ganz in Rot gehaltene Grafiken am Anfang jedes Kapitels vertiefen die Schönheit der Texte. Für alle Bestände.
Martina Mattes
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
In Gottes Hand gehalten
hrsg. von Margot Käßmann
Herder (2011)
219 S. : Ill. (farb.)
kt.