Brandmeister Gottes
Authentisch, selbstbewusst und geradlinig kommt er einem entgegen in diesem Buch; der rheinländische Pfarrer Franz Meurer, in und um Köln bekannt und hoch anerkannt wegen seines unvergleichlichen sozialen Engagements in den sozialen Brennpunkten
seiner Pfarrgemeinden Köln-Höhenberg und Vingst. Lässt man sich auf den Erzählton dieses Buches ein, zieht es einen in seinen Bann. In vielen kleinen Begebenheiten, die zunächst im Plauderton locker erzählt daherkommen, nehmen die Lesenden teil an den reichen Lebenserfahrungen des Seelsorgers, der wie nur wenige das Talent besitzt, Menschen bei ihren Sorgen, Nöten und eigenen Erfahrungen abzuholen. Das Buch ist zugleich ein Zeugnis der Belesenheit des Autors, der mit wachem Verstand gesellschaftliche und kirchliche Entwicklungen und Probleme analysiert und dazu vielfach die Expertise kluger Köpfe einholt. Das Buch ist auch autobiographisch, weil der Autor eigene Lebenserfahrungen in seine pastoralen Erkenntnisse einflicht. Von der Notwendigkeit, sich immer wieder verändern zu lassen und Veränderungen in Kirche und Gesellschaft wahr- und ernstzunehmen, auch dazu gibt es viele Beispiele. Nicht zuletzt ist es ein Zeugnis rheinisch-katholisch-ökumenischer Lebenskultur, die pragmatisch und zugleich mit herzlicher Empathie die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins widerspiegelt. Das Buch ist allen zu empfehlen, die Motivation für ihr persönliches kirchliches Engagement suchen oder offen dafür sind, wie heute christliches Engagement in einer weitgehend säkularen Gesellschaft gelebt werden kann.
Lioba Speer
rezensiert für den Borromäusverein.
Brandmeister Gottes
Franz Meurer
Herder (2024)
205 Seiten
fest geb.