Novemberschokolade
Lea Winter ist in die Fußstapfen ihres Vaters geschlüpft und führt in Würzburg ihre eigene kleine Chocolaterie. Eigentlich könnte alles so schön sein, durch ihren ausgeprägten Geruchssinn, kreiert sie fantastische kleine Pralinenträume, Gewürzschokoladen
und mehr. Doch so kreativ wie sie in ihrer Schokoladenwerkstatt auch ist, fehlt ihr die richtige Hand für den Papierkram. Ihr Umsatz ist zu gering, um alles bezahlen zu können: 2 Mitarbeiter, die Waren, die Miete für den Laden und ihre Wohnung. Um niemanden die Weihnachtszeit zu ruinieren, behält sie ihre finanziellen Sorgen für sich und zieht klammheimlich in ihren Laden, um die Wohnungsmiete zu sparen. Der Besitzer der benachbarten Pizzeria würde nur zu gern sein Restaurant vergrößern und steht mit scharrenden Füßen bereit. Da erscheint Alessandro auf der Bildfläche, sein Duft verzaubert Lea von der ersten Minute. Er gibt ihr den Tipp, beim Wettbewerb für die Schwanenpraline mitzumachen. Als wenn Leas Leben nicht schon turbulent genug wäre, holt sie ihre Kindheit ein und sie findet eine heiße Spur auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter ... Während des Lesens bekommt man richtig Lust darauf, durch die Chocolaterie zu streifen und zu probieren. Die Orte in Würzburg und München sind plastisch geschildert, die Charaktere sympathisch, handelten aber nicht immer nachvollziehbar. Eine Geschichte mit viel Herz über Freundschaft, Ehrlichkeit und Verzeihen.
Jana Miene
rezensiert für den Borromäusverein.

Novemberschokolade
Ulrike Sosnitza
Heyne (2016)
Heyne Taschenbuch ; 35906
365 S.
kt.