Der Gesang der Berge
Während des Vietnam Krieges wird die junge Huong von ihrer Großmutter versorgt, denn beide Eltern sind in den Krieg gezogen. Sehnsüchtig wartet Huong auf die Rückkehr der Eltern und muss miterleben, wie ihr bescheidenes Haus von Bomben zerstört
wird. Nur die nackte Haut können sie und ihre Oma retten, doch die Großmutter lässt sich nicht unterkriegen, schließlich hat sie in ihrem Leben schon häufig alles verloren und danach wiedergewonnen. Als die Mutter eines Tages nach Hause kommt, ist sie völlig verstört, abgemagert und voller Wunden. Huong kann nicht verstehen, warum ihre Mutter nichts erzählen möchte und keine Gefühle für sie zeigt. Dann kehrt ihr Onkel Dat heim, im Rollstuhl, denn seine Beine verlor er durch eine Tretmine. Das Schicksal ihres Vaters bleibt weiter ungewiss. Inspiriert von den Erlebnissen ihrer eigenen Familie beschriebt die Autorin die Schrecken von Krieg und verfehlter Politik in einem Land, dessen Bewohner trotz allem voller Hoffnung sind und neu beginnen. Absolut lesenswert!
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.

Der Gesang der Berge
Nguyen Phan Que Mai ; aus dem Englischen von Claudia Feldmann
Insel Verlag (2021)
428 Seiten
fest geb.