Die Sache mit Rachel
Im rezessionsgeplagten Irland kämpft sich Rachel Murray durch ein enttäuschendes Anglistik-Studium in ihrer Heimatstadt Cork. Noch dazu ist sie hemmungslos in ihren Professor, Dr. Byrne, verliebt, der jedoch verheiratet und eher distanziert ist.
Die einzigen Lichtblicke sind ihr homosexueller Freund James, mit dem sie alles teilt, und ihr Nebenjob in einer Buchhandlung. Umso frustrierender ist daher ihre Entdeckung, dass James und Dr. Byrne eine Affäre haben. Als sie dann auch noch den Job verliert und ihr Abschluss gefährdet ist, erpresst sie Dr. Byrne mehr oder weniger um einen Job als Lektoratsassistenz bei seiner Frau Deenie. Was Rachel nicht erwartet hat, ist, dass sie in Deenie eine gute Freundin findet und dass ihr Professor am Ende den schlimmsten Verrat selbst begeht. – Dieser Roman ist eine wundervolle, anrührende Geschichte über das Erwachsenwerden mit allem, was das beinhaltet: beste Freunde, unerfüllte Liebe, erste richtige Liebe, erste Berufserfahrungen, Enttäuschungen über sich und die Welt, und das Finden zu sich selbst. All das packt die Autorin in eine herrliche Ich-Erzählung einer Rachel, die es am Ende offensichtlich geschafft hat und durch eine traurige Nachricht an ihre Studienzeit erinnert wird. Sehr gerne breit empfohlen!
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Sache mit Rachel
Caroline O'Donoghue ; aus dem Englischen von Christian Lux
Kiepenheuer & Witsch (2024)
392 Seiten
fest geb.