Wohnverwandtschaften
Constanze, ist Anfang 30 und hat sich gerade von ihrem Freund getrennt. Übergangsweise mietet sie ein kleines Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit Anke, der arbeitslosen Schauspielerin, Murat, dem begnadeten Hobbykoch, und Jörg, dem Ältesten im
Bunde, dem die Wohnung gehört. Übergangsweise? Nicht so ganz, denn der Roman begleitet alle vier Personen durch zwei Jahre. Zwei Jahre, in denen sie sich nahekommen und doch Distanz wahren, und zwei Jahre, in denen sich Jörg demenziell immer mehr verändert. Mal aus der Sichtweise der einzelnen Personen, mal in dialogischen Szenen wird gezeigt, wie eine Wohngemeinschaft zur selbst gewählten Familie werden kann, auch oder gerade weil die Ursprungsfamilie wenig Halt gibt. – Ein berührendes, zuweilen humorvolles und eher leises Buch, das überall empfohlen werden kann und muss.
Barbara Dorn
rezensiert für den Borromäusverein.

Wohnverwandtschaften
Isabel Bogdan
Kiepenheuer & Witsch (2024)
269 Seiten
fest geb.