Wie meine Großmutter ihr Ich verlor

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 300.000 Menschen an Demenz, die ein weit gefächertes, komplexes Krankheitsfeld mit unterschiedlichen Ursachen und Verläufen darstellt und durchaus schon in der Lebensmitte auftreten kann. Gerade die bei manchen Wie meine Großmutter ihr Ich verlor Formen früh einsetzenden Verhaltensauffälligkeiten und Wesensveränderungen werden oft fehlgedeutet, dabei ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um die richtigen Weichen für das Leben mit der Krankheit zu stellen. Selbst nach der Diagnose fehlt es oft an wichtigen Informationen und Unterstützung, um die Situation organisatorisch, finanziell und nicht zuletzt emotional gut zu bewältigen. Die Demenzforscherin Dr. Sarah Straub kennt aus der neurologischen Ambulanz viele solcher Fälle, und sie selbst hat als Studierende die Hilflosigkeit und die psychische Belastung angesichts der Demenz ihrer geliebten Großmutter durchlebt. So lässt sie Fallbeispiele und eigene Erfahrungen einfließen in ihr informatives, flüssig lesbares und einfühlsames Buch, mit dem sie Orientierung gibt über Medizinisches und Rechtliches, Alltag und Umgang mit dementen Menschen, Möglichkeiten und Grenzen häuslicher Pflege und Heimunterbringung. Eindringlich mahnt sie bessere gesellschaftlich-politische Rahmenbedingungen an, weist auf Missstände und Defizite hin, versucht aber auch Ängste und Vorurteile zu nehmen, ermutigt ohne zu beschönigen. Zur Einführung in das Thema allen Büchereien empfohlen.

Monika Graf

Monika Graf

rezensiert für den Borromäusverein.

Wie meine Großmutter ihr Ich verlor

Wie meine Großmutter ihr Ich verlor

Sarah Straub
Kösel (2021)

256 Seiten
kt.

MedienNr.: 605986
ISBN 978-3-466-34772-8
9783466347728
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Na
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