Drei Liter Tod
Die Grundlage zu diesem Buch waren persönliche Fragen der Autorin zum Thema Sterben und Tod. Um diese beantworten zu können, hat sie sich an die entsprechenden Orte begeben: Hospiz, Palliativstation, Rechtsmedizin und Friedhof. Seit drei Jahren arbeitet sie in einem Krematorium. Was geht physisch und psychisch vor sich, wenn man stirbt? Detailliert beschreibt sie den Vorgang des Sterbens und schonungslos die biologischen Vorgänge bei der Verwesung im Sarg oder bei Einäscherung. Sarkastisch und sehr subjektiv beleuchtet Uhl unseren zunehmend fehlenden Respekt vor dem Tod. Da wird lieber die Asche im Vorgarten verstreut, statt ein (teures) Grab auf dem Friedhof bezahlt. Doch wenn Friedhöfe immer teurer werden, weil andere Orte für die "Entsorgung" zur Verfügung stehen, wird ein wichtiger Teil unserer Kultur schwinden. Umdenken tut not! Das Buch rüttelt durch schockierende, unbequeme Darstellung auf und sollte zur Diskussion zur Verfügung gestellt werden.
Lieselotte Banhardt
rezensiert für den Borromäusverein.
Drei Liter Tod
Juliane Uhl
Kösel (2015)
220 S.
kt.