Und Gott sah, dass es schlecht war
Dass menschliche Überheblichkeit gegenüber der übrigen Schöpfung nicht angebracht ist, dafür findet die katholische Theologieprofessorin gerade in der Bibel (sie verwendet die „Bibel in gerechter Sprache“) zahlreiche Belege. So manchem althergebrachten Verständnis insbesondere der Schöpfungserzählungen setzt sie andere Akzente und Interpretationen entgegen und beleuchtet die gegenüber unserer Mitwelt ambivalente Rolle von Theologie und Kirche. Zum Christsein gehört für Julia Enxing wesenhaft In-Beziehung-Sein mit Gott und damit einhergehend Solidarität und Mitverantwortung gegenüber allen und allem anderen von Gott Erschaffenen. Sehr konkret beschreibt und beklagt sie die Missstände vor allem in Bezug auf Tier- und Umweltschutz. Mit ihrem persönlich und lebensnah gehaltenen Buch setzt die Autorin jedoch dieser oft entmutigenden Realität wie auch dem Vorwurf des Idealismus die christliche Hoffnung und die Berufung zur Mitarbeit am Reich Gottes entgegen. Für alle Bestände geeignet.
Monika Graf
rezensiert für den Borromäusverein.
Und Gott sah, dass es schlecht war
Julia Enxing
Kösel (2022)
188 Seiten
fest geb.