Hoffnung – gerade jetzt!

Warum sollte man gerade in diesen Zeiten ein Hoffnungs-Buch schreiben, wie es Deutschlands wohl bekanntester Gemeindepfarrer und mehrfacher Bestseller-Autor mit seinem neuesten Werk quer zum Zeitgeist und geradezu provokativ für alle Weltuntergangspropheten vorlegt? Selbst über der Kirche in Deutschland liegt ein Schleier an Verzagtheit und Pessimismus. Doch entgegen dem geflügelten Wort "Die Hoffnung stirbt zuletzt" ruft Paulus im Hohen Lied der Liebe euphorisch aus, dass Hoffnung ebenso wie Glaube und Liebe ewig bleiben - egal was kommt; vor allem aber ist ohne Hoffnung, die auf Glauben gründet, keine Liebe möglich, denn nur ein mutiges Herz kann sich dem Anderen selbstlos zuwenden. An diese Kernbotschaft unseres Glaubens knüpft Pfarrer Schießler an - lebensnah, zugewandt, in einer verständlichen Sprache, die die Lektüre zu einer Quelle begründeten Optimismus und zupackender Zuversicht werden lässt. Selbst oft gehörte Texte werden wieder lebendig, begreifbar und zu einer spirituellen Kraftquelle. Der Titel dieses lebenspraktischen und meditativen Kommentars bekannter und relativ fremder biblischer Schlüsseltexte zeigt Christen jeden Alters und Bildungsstandes die Richtung auf, in die sich das Leben nach vorne aktiv gestalten lässt: Mutiges Vertrauen und vertrauender Mut sind nicht nur unerlässliche Voraussetzungen für die Bewältigung großer Herausforderungen unserer Zeit, sondern Überlebensprinzipien für jeden einzelnen Menschen. Schießler reißt im Untertitel einen unermesslich weiten Horizont auf, wenn er das ganze Leben in all seinen Facetten in den Blick nimmt und die Hoffnung als jene tragende Grundlage beschreibt, von der her wir bereit und fähig sind, Gefahren des Scheiterns auf uns zu nehmen und alle Kräfte zu bündeln, um unsere Ziele zu erreichen. Im Zentrum des Buches stehen zentrale Stellen zum Thema "Glaube", was gleichermaßen Herzstück wie Symmetrieachse des Buches darstellt, denn es folgen Betrachtungen zur Liebe, die nicht sich selbst genügt, sondern zur Sendung drängt. So kommt mit dem Heiligen Geist die dritte göttliche Person ins Spiel, die ohne Ostern nicht denkbar ist und das Weihnachtsgeschehen erst von der Auferstehung her verständlich macht. Hoffnung freilich erhält erst im Horizont des Leidens ihren unermesslichen Wert, der nur im Alltag in bare Münze umgetauscht werden kann. Es wäre kein typisches Werk Schießlers, wenn er sein Thema nicht mit einer prophetischen Perspektive abrunden würde, die kein Schluss ist, sondern neuer Anfang, der den Leser selbst-bewusst über die Lektüre des Buches hinausführt und ihn mit neuem Marschgepäck seinen Lebensweg gestärkt und zuversichtlich weitergehen lässt. Pfarrer Schießler hat uns mit seiner Auslegung von 135 Bibelstellen auf rund 230 Seiten eine Predigt in Buchform geschenkt, von der man ein Leben lang zehren kann. Eine spirituelle Hausapotheke, die man unendlich öfter braucht als den Notarzt.