In unseren Kreisen

Tatjana und Nikolai Sandmann leben mit ihrer Tochter in einer kleinen Wohnung. Der Mann ist ein wenig erfolgreicher Autor, seine Frau die unterbezahlte Kuratorin eines Museums. Eines Tages erfahren sie, dass Tante Rose gestorben und Tatjana als einzige Verwandte Alleinerbin ist. Die alte Dame wohnte in einer luxuriösen Villa und verfügte über ein hohes Geldvermögen. Mit einem Mal scheinen sich für die Sandmanns alle Probleme in Luft aufzulösen. Die von ihrer Lehrerin unterschätzte Tochter könnte ein Privatgymnasium besuchen, die räumliche Enge der Wohnung wäre Vergangenheit und finanziell wäre ab jetzt sowieso alles möglich. Aber was wird das alles mit ihnen selbst machen und wie nehmen ihre Freunde die neue Situation auf? Ungeachtet dieser Zweifel zieht die Familie in die Villa ein und sieht sich nun umgeben von gleichfalls vermögenden, nach außen hin freundlichen, ansonsten aber recht hochnäsigen Nachbarn. Dank einer erheblichen Spende kommt Marie in der gewünschten Privatschule ausgezeichnet zurecht. Nur Nikolai fühlt sich noch ein wenig unwohl in der neuen Umgebung. Er spürt, dass man sie hier nur für zufällig reich gewordene Emporkömmlinge hält. Seine Frau dagegen passt sich, so wie er es empfindet, zu vorschnell und ihrem Wesen eigentlich fremd den neuen Verhältnissen an. Kritisch wird die Situation, als bekannt wird, dass die Villa einst einem jüdischen Arztehepaar gehörte, deren Nachkommen möglicherweise Regressansprüche gelten machen könnten. Da auch andere Nachbarn eine belastete Vergangenheit haben, sind die Sandmanns nun auch wirklich in deren Kreisen angekommen. - Ein Roman, der mit Ironie, aber auch entsprechendem Einfühlungsvermögen hinter Fassaden blickt und die Sehnsucht des Menschen nach materiellem Erfolg und Glück thematisiert.