Die Brandstifter
Als am 6. Januar 2021 Anhänger des scheidenden Präsidenten Donald Trump das Kapitol stürmten, um die Vereidigung seines Nachfolgers Joe Biden zu verhindern, war dies der traurige Höhepunkt einer Präsidentschaft, die die amerikanische Politik ein
deutliches Stück weiter nach rechts geführt hatte. Wie konnte es dazu kommen? Annika Brockschmidt untersucht die Entwicklung der Republikaner weg von der Partei Abraham Lincolns hin zu dem rechtskonservativen bis autoritären Gebilde, das sie heute darstellt. Detailliert schildert die Autorin die Einflüsse von Bewegungen der 1950er-Jahre, etwa der John-Birch-Society, auf die politische Entwicklung des Landes. Bereits Präsidenten wie Nixon und später Reagan stützten sich auf rechts-religiöse Kreise, die mit Kräften der White Supremacy paktierten. Brockschmidts Buch legt die Wurzeln dessen frei, was wir heute in der Politik Amerikas beobachten: rassistische Narrative, autoritäre Sehnsüchte und neoliberale wirtschaftspolitische Ansätze. Die Entwicklungen werden schlüssig nachgezeichnet, Begriffe, dort wo es nötig ist, kurz erläutert. - Ein Buch, das dazu beiträgt, die aktuelle politische Landschaft Amerikas besser zu verstehen.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Brandstifter
Annika Brockschmidt
Rowohlt (2024)
365 Seiten
fest geb.