Marie kommt heim

Marie hat einen Anruf aus dem Pflegeheim bekommen. Ihre Mutter Elsje liegt im Sterben. Mit schlechtem Gewissen macht sie sich auf den Weg in ihre Heimatstadt, einen Wallfahrtsort am Niederrhein. Drei Jahre lang schon hat sie ihre Mutter nicht besucht, Marie kommt heim ihr Verhältnis ist sehr distanziert. Dem früh gestorbenen Vater hat Marie sich stets näher gefühlt. Sie ist 44 Jahre alt, unverheiratet und arbeitet in einer Buchhandlung. Der Besuch bei der Mutter führt zu einem Ausflug in die eigene Vergangenheit. Marie erinnert sich an die Kälte und Strenge der Mutter, ihre Frömmigkeit und rigiden Moralvorstellungen. Das Aufwachsen inmitten eines Ortes der Marienverehrung hat sie dennoch geprägt. Das Pflegepersonal händigt ihr einen Karton mit persönlichen Papieren aus. In Tagebucheinträgen und Briefen entdeckt Marie eine andere, lebenslustige Mutter. Während des Zweiten Weltkrieges war sie als junge Frau mit ihrer Schwester und deren fünf Kindern evakuiert und fand Aufnahme bei dem kriegsversehrten Maler Karol. Als der Krieg zu Ende ist und Elsjes Mann zurückkehrt, trennt sie sich von Karol, ihrer großen Liebe. - Die Dramaturgin, Moderatorin und Journalistin Schoog erzählt in ihrem anrührenden Romandebüt von familiären Geheimnissen, einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung und dem tröstlichen Glück, das eine späte Annäherung bescheren kann.

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Marie kommt heim

Marie kommt heim

Bernadette Schoog
Kröner (2022)

Edition Klöpfer
271 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 609712
ISBN 978-3-520-76301-3
9783520763013
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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