Klippen springen

Der Roman setzt ein, als Hannah 15 Jahre alt ist und der Tod ihrer Schwester bereits fast ein Jahr zurückliegt. Auch wenn sie sich mit ihrer Schwester Katie nicht gut verstanden hat, kommt sie nur schlecht mit ihrem Tod zurecht. Sie kann sich an den Unfallhergang nicht erinnern, genauso wenig wie ihr Vater, der am Steuer des Autos saß. Um Gewissheit zu erlangen, was passiert ist, muss Hannah sich erinnern, was sich jedoch als ein schmerzhafter und langwieriger Prozess herausstellt. Neben diesen Problemen ist Hannah eine Außenseiterin, die bis zum Tod ihrer Schwester jahrelang von ihren Schulkameradinnen drangsaliert und beleidigt wurde. Aus diesem Grund redet in der Schule niemand mit ihr, was sich allerdings nach und nach zu ändern beginnt, als ein neuer Schüler in ihre Klasse kommt. Er versucht sie aus der Reserve zu locken, was ihm nach anfänglichen Schwierigkeiten immer wieder gelingt, doch bis Hannah wieder Vertrauen zu jemandem fassen kann, hat sie noch einen langen Weg vor sich. - Claire Zorn versteht es sehr gut, die Leser/innen an der Gedankenwelt von Hannah teilhaben zu lassen. So erfährt man einerseits, welche körperlichen und seelischen Folgen jahrelanges Mobbing nach sich ziehen kann. Andererseits erhält man einen Einblick, wie der plötzliche Tod eines nahestehenden Menschen die Welt der Überlebenden komplett auf den Kopf stellen kann und wie lange es dauert, bis man sich wieder einigermaßen im Leben zurechtfindet. Ein sehr einfühlsam verfasster Roman, der in einigen Situationen zu Tränen rührt. Sehr empfehlenswert für Jugendliche ab 15 Jahren! (Übers.: Inge Wehrmann)