Sophie Soundso

Sophie wohnt in Brüssel. Ihre Mutter verlässt nie das Haus, ihr Vater arbeitet in einer schlecht laufenden Autowerkstatt. Sie hat dumpfe Erinnerungen an eine aufregende Reise von England nach Belgien, als sie noch ein kleines Kind war. Alles in ihrem Leben fühlt sich falsch an, ihr Name, ihr Wohnort, ihre Sprache und sogar ihre Eltern. Sie findet heraus, dass ihre Großmutter in England lebt. Die erzählt ihr die Wahrheit, und so schmerzhaft diese auch ist, kann sie sich endlich ihrer Identität sicher sein. - Viele pubertierende Mädchen können das Gefühl nachvollziehen, in der eigenen Existenz fehl am Platz zu sein. Allerdings hat dies meist andere Gründe, als bei der Protagonistin hier und hoffentlich (!) nicht dieselbe Folge, dass sogar die Sprache nicht mehr funktioniert: "Aber der Wurm kam mir in meinem Mond sauer vor" meint übersetzt "Aber das Wort kam mir in meinem Mund seltsam vor". Zwar ist es von der Autorin eine ungewöhnliche Leistung, diesen Stil über mehr als 300 Seiten strikt einzuhalten und ein besonders gelungenes Ausdrucksmittel für Sophies innere Verfassung. Für Leserinnen ist es aber nur anstrengend und bedarf großer Ausdauer, die eigentlich sehr berührende Geschichte bis zum Ende zu verfolgen. - Ab mittleren Beständen.