Sing if you can't dance
Eine schwere Autoimmunerkrankung lässt für die 16-jährige Venetia alle Träume auf ein normales Leben und ihre Liebe zum Tanzen zerplatzen. Sie leidet dauerhaft unter Schmerzen, ist körperlich stark eingeschränkt und schnell erschöpft. Trotzdem
will sie sich nicht unterkriegen lassen. Ihr natürliches Organisationstalent, ihr Sturkopf und ihre ungenierte Art geben ihr, zusammen mit dem Rückhalt ihrer Familie, die Kraft, jeden Tag aufs Neue zu meistern. Aber sie trägt auch eine unheimliche Wut in sich und stößt dadurch alle ihre Freunde von sich, denen sie nicht verzeihen kann, alle ihre Träume zu leben. Bis eines Tages Ren, ein neuer Mitschüler aus den USA, in ihr Leben tritt. Venetia ist vom ersten Augenblick von dem traurig wirkenden Jungen fasziniert, vor allem, da auch er durch einen Unfall gezeichnet ist. Ein gemeinsames Schulprojekt in einem Chor schweißt die beiden zusammen und ihre zarten Gefühle füreinander werden schon bald zu etwas Größerem. - Dieser Jugendroman ist eine außergewöhnliche Geschichte, die mit ihrer frechen, unverblümten Erzählweise ein schwieriges Thema mitreißend und einfühlsam darstellt. Man schließt die Ich-Erzählerin sofort ins Herz, kann all ihre Gefühle nachempfinden und will unbedingt mit ihr um jeden Zoll ihres Lebens kämpfen. Die Autorin und ihre Hauptfigur zeigen, dass körperliche Beeinträchtigungen und Narben, innerlich wie äußerlich, kein Makel oder Grund zur Scham sind. Sie sind einfach da und zeigen das Leben in all seinen Facetten. Unbedingt und gerne empfohlen.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Sing if you can't dance
Alexia Casale ; aus dem Englischen von Christel Kröning
Carlsen (2024)
316 Seiten
kt.