Der Welten-Express

Flinn Nachtigalls Leben ist freudlos und trist. Der geliebte ältere Bruder ist vor zwei Jahren spurlos verschwunden, die Mutter hat keinerlei Interesse an ihr und den drei jüngeren Halbgeschwistern. Sie leben am Rande eines gottverlassenen Ortes, zu dem tatsächlich so etwas wie ein Bahnhof gehört. Auf einem ihrer nächtlichen Streifzüge hält hier ein prächtiger Zug. Flinn steigt ein und findet sich in einer fremden Welt: es ist ein Internatszug, und die Schülerinnen und Schüler sollen Helden werden. Obwohl Flinn kein Ticket bekommen hat, würde sie zu gerne hier bleiben. In Fedor, dem Kohlenjungen, und zwei exzentrischen Schülern, Karim und Peps, findet sie wohlmeinende Kameraden. Und sie findet Spuren ihres verschollenen Bruders. - Die aufregende Idee, den Zug selbst zum Internat zu machen, der unaufhörlich über alle Kontinente fährt, setzt die Autorin mit originellen Ausstattungsideen und gut angelegten Figuren um. Anklänge an die Welt Harry Potters lassen sich kaum vermeiden, seien es magische Tiere oder ein geheimnisvoller Direktor. Manchmal werden die zu lösenden Geheimnisse etwas zu oft wiederholt, hier könnte eine stringentere Erzählweise von Vorteil sein. Dies trübt aber das Gesamturteil nicht. - Büchereien müssen die zwei Folgebände mit einkalkulieren, da die Anschaffung nur dieses Bandes keinen Sinn macht.