Der Tod von Spirou

Der Carlsen Verlag bereitet sein 70-jähriges Jubiläum vor (im Original plant die Edition Dupuis ihr 100-jähriges Bestehen). Doch ihr Aushängeschild, der Page Spirou, bleibt verschwunden. Gemeinsam mit seinem Freund Fantasio reiste er zur Unterwasserstadt Korallion, wo ihr Gegner Zyklotrop zuletzt gesehen wurde. Zunächst wird das Duo samt Eichhörnchen Pip im Touristendomizil herzlich aufgenommen. Doch als sie nachts ungebetenen Besuch erhalten, müssen Spirou und Fantasio feststellen, dass der schöne Schein trügt. Sieben Jahre nach dem letzten Band wird die Hauptserie durch Oliver Schwartz im eingängigen, bunten Retrostil fortgesetzt. Schwartz ist kein Neuling, sondern schuf für die „Spezial“-Reihe schon drei Bände um Spirous wilde Kämpfe gegen Nazis und Kolonialisten (zuletzt: „Der Meister der schwarzen Hostien“ – BP/mp 22/843). Nun knüpft man einmal mehr an André Franquins Erbe an, da die Unterwasserstadt schon in „Tiefenrausch“ (1961) eine Rolle spielte. Ebenso taucht eine Muräne als Wegweiser auf, was auf den Decknamen des damaligen Gegenspielers hinweist. Das neue Autorenduo glänzt mit einem humorvollen, actionreichen Science Fiction-Abenteuer samt Öko-Botschaft. Originellerweise wird Pips Flucht teils als eigener Strip fortgeführt. Ob Spirou am Ende wirklich stirbt und Reporterin Steffani seine Heldenrolle übernimmt (was angezweifelt werden darf), beantwortet erst die Fortsetzung. Für alle Bestände.