Kind auf Bestellung
Die österreichische Journalistin betrachtet kritisch, wie in unserer Konsumgesellschaft mit dem Kinderwunsch umgegangen wird. Sie stellt fest, dass der Kinderwunsch inzwischen vielfach als Anspruchsrecht verstanden wird, auf ein gesundes Kind zumal.
Und diesem Ziel wird dann alles andere untergeordnet, alles ist erlaubt, was diesem Ziel dient. Woher kommt dieser Anspruch? Rein biologistisch wird ein Leben ohne genetisch eigene Kinder verstanden als ein Leben ganz ohne Kinder - als müsse man immer alles selbst haben, um Anteil nehmen zu können. Und dass nicht jeder Wunsch erfüllbar ist, wird nicht mehr akzeptiert. Aus ökonomischen und egoistischen Gründen werden darum heute immer mehr bisher geltende Grenzen aufgehoben. Die Ethik habe sich eben der veränderten Realität anzupassen, wird vielfach gefordert, der Pragmatismus wird so zum neuen Ideal erhoben. Demgegenüber hält die Autorin fest: "Bei allem Realismus: Ethische und moralische Grenzen sind eine Mahnung, zu versuchen, edler zu sein, als wir im Grunde sind. Denn wir sind alles andere als allmächtig und unfehlbar."
Redaktion
rezensiert für den Borromäusverein.

Kind auf Bestellung
Eva Maria Bachinger
Deuticke (2015)
253 S.
kt.