Barrakuda
Als der aus einfachen Verhältnissen stammende Daniel Kelly ein Stipendium für ein Elite-College erhält, scheint seine Zukunft gesichert. Er ist ein hervorragender Schwimmer und das College hat einen guten Ruf, was die sportliche Ausbildung betrifft.
Doch Daniel fühlt sich von seinen "stinkreichen" Mitschülern ausgegrenzt. Umso mehr will er der Beste sein, der Stärkste. Die Olympiade in Sydney 2000 ist sein großes Ziel. Als er die ersten Schwimmwettbewerbe verliert, schlägt sein Ehrgeiz jedoch in Hass um. Erst als Daniel eine Gefängnisstrafe wegen Körperverletzung absitzen muss, findet er langsam zu sich selbst. Es sind die Bücher, die er im Gefängnis zu lesen beginnt, und es ist die Stille, die aus 'Barrakuda', wie man ihn immer genannt hat, einen Menschen machen, der sich um andere kümmert, um Unfallopfer mit einer 'erworbenen Hirnschädigung'. Tsiolkas' Figuren sind Charaktere mit einer Geschichte, mit Verletzungen, Träumen und Hoffnungen. Durch die Vor- und Rückgriffe im Plot werden die Brüche noch deutlicher, werden die einzelnen Teile zum Mosaik menschlicher Beziehungen, die einfühlsamer nicht gezeichnet werden könnten. Ein ehrliches und berührendes Buch. (Übers.: Barbara Heller)
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.

Barrakuda
Christos Tsiolkas
Klett-Cotta (2014)
467 S.
fest geb.
Auszeichnung: Roman des Monats