Im Tunnel

Zakowski hockt im Knast und fiebert seiner Entlassung entgegen. Während er in der Abgangszelle hockt, denkt er über sein bisheriges Leben nach. Der 1944 geborene Paul wird von seiner Großmutter in Köln aufgenommen und erst mit zehn Jahren findet Im Tunnel er durch Zufall heraus, dass seine vermeintliche große Schwester seine Mutter ist. Sein Umfeld hat es nicht so mit der ehrlichen Lebensweise; geschuldet ist dies natürlich auch den kargen Zeiten im Nachkriegsdeutschland. Die kleinen Diebereien wandeln sich bald in Automatenaufbrüche und Autodiebstähle. Als Fünfzehnjähriger wird er das erste Mal zu Gefängnis verurteilt. Die Knasterfahrungen nutzt er in Freiheit mit unterschiedlichen Komplizen zu zahlreichen weiteren Einbrüchen und Diebstählen. Und er entwickelt sich schon in ganz jungen Jahren zum Schürzenjäger. Während der zahlreichen Gefängnisaufenthalte liest er alles, was er kriegen kann, und eignet sich dadurch eine gewisse Bildung an. - Der Autor hat 1985 seine letzte Haftstrafe verbüßt und hat seitdem zahlreiche Drehbücher (z.B. für "Tatort") verfasst und ist zunehmend erfolgreich geworden; ein Grimme-Preis verdeutlicht dies. Seine Lebensgeschichte erzählt er ohne Beschönigungen und Larmoyanz; es ist eine nüchterne Bestandsaufnahme, eine spannende Geschichte, auch wenn die detaillierten Schilderungen der Einbrüche, Autoschiebereien und - natürlich - seiner Weibergeschichten manchmal etwas lang geraten. Aber trotz der fast 600 Seiten ist es nie langweilig. Eine leicht lesbares, interessantes Buch, das in allen Büchereien gut einsetzbar ist.

Im Tunnel

Im Tunnel

Peter Zingler
Frankfurter Verl.-Anst. (2015)

572 S.
fest geb.

MedienNr.: 580517
ISBN 978-3-627-00214-5
9783627002145
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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