Die Fremde aus Paris
Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs reist der Palästinenser Midhat nach Frankreich, um dort Medizin zu studieren. Begeistert von den Chancen, die sich ihm bieten, will Midhat in Montpellier Fuß fassen: in der Familie des Professors, in der er zu Gast ist, an der Uni, bei Abendgesellschaften und anderen Gelegenheiten. Doch in allen diesen Kreisen bleibt er ein Außenseiter und die unerwiderte Liebe zur Tochter des Gastgebers kompliziert die Situation zusätzlich. An die Zeit in Montpellier schließen sich Jahre in Paris an, bis Midhat nach Palästina zurückkehrt, ohne das Medizinstudium beendet zu haben. Auch in seiner alten Heimat kommt er nie wirklich an, die Tätigkeit im Laden des Vaters, Heirat und Kinder ändern daran nichts. - Hamad erzählt mit Midhats Geschichte die Geschichte Palästinas und Syriens der Jahre 1915-1936 sowie das Verhältnis der beiden Länder zu Großbritannien. Es wird ein weiter Bogen geschlagen und detailreich erzählt, was durchaus zu Längen im Roman führt. Für Leser/-innen ausschweifend erzählter historischer Romane und Familiensagas.
Cornelia Klöter
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Fremde aus Paris
Isabella Hammad ; aus dem Englischen von Henning Ahrens
Luchterhand (2020)
729 Seiten : Karten
fest geb.