Zu den Elefanten

Kulturwissenschaftler Theo verbringt die Sommerferien mit Frau Anna und dem neunjährigen Sohn Moritz im Salzburger Land, der Landschaft seiner Frau und deren Familie. Theo findet den weitgehend verlassenen Ort Sonnseit seltsam, die Abgeschiedenheit Zu den Elefanten versetzt ihn in schlechte Laune. Am ersten Tag beobachtet er eine Bachstelze, die einen ungewohnten Gefühlausbruch bei ihm auslöst. Er findet sich in einer Midlife-Crisis wieder. Nach einer Woche hat er einen Plan: Er will mit Sohn Moritz den Weg zurückverfolgen, auf welchem 1552 Maximilian II. den Elefanten Soliman vom Mittelmeer nach Wien gebracht hatte. Anna muss sowieso für ein paar Tage zurück nach Wien. Der als Vater-Sohn-Reise begonnene Trip gerät zu einer Identitätssuche, bei der die äußere Wirklichkeit nur eine Kulisse bildet für eine ganz andere, unergründliche, innere Wirklichkeit. - Der österreichische Historiker und Autor Peter Karoshi präsentiert seine an Robert Musil und Rip van Winkle erinnernde Novelle als Tagebuch einer Reise in der modernen Form des Blogs, die der Protagonist vor allem an sich selbst richtet. Für Leser/-innen, die sich auf eine Ebene der Welt einlassen wollen, die dem Verstand nicht mehr ganz zugänglich ist, ist der auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis befindliche Band eine Bereicherung.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Zu den Elefanten

Zu den Elefanten

Peter Karoshi
leykam: Belletristik (2021)

206 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 992510
ISBN 978-3-7011-8187-2
9783701181872
ca. 21,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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