Die Geschichte von Mo

Mos Weg zum Dorf wird an diesem Sommertag von einem Schneckenhaus unterbrochen, das ihr etwas zuflüstert. Sie solle zum Meer gehen. Und auch auf dem Weg dorthin vernimmt sie die Stimmen von Gräsern und Steinen. Diese Begegnungen verändern ihre Wahrnehmung und sie erfährt ihren Tagesablauf neu. - Wie die intensive Erfahrung der Natur das Erleben des Alltags verwandeln kann, davon erzählt dieses Bilderbuch in eindringlicher Weise. Die Geschichte selbst ist reduziert auf kleine Szenen mit Schnecken und Steinen, doch auch der Wind, das Meeresrauschen und die blitzende Sonne erhalten einen tragenden Part, weil sie das Bewusstsein der Hauptfigur in neue Bahnen lenken. Sie schaffen ein "Loch" in der Geschichte, durch das sich eine erneuerte Geschichte entwickeln kann. Die Illustrierung arbeitet mit Assemblagen aus Zeichnungen, verschiedenen Papieren und Naturmaterialien. Sie bilden das intensive Erspüren von Mo ab und lassen auch für die jungen Betrachter/-innen die Landschaft fast greifbar werden. Die erdigen Farben beschwören einen warmen Sommertag, der die Sinne für die Umgebung schärft. Erwähnt werden soll auch das schöne Papier des Einbands, was die Lektüre auch zu einem haptischen Ereignis macht. - Ein buchkünstlerisches Kleinod, das den sinnlichen Wert des Augenblicks feiert!