Mitreden, mitentscheiden, mitgestalten

Die Texte des Neuen Testaments bilden die Grundlage der Untersuchung des Bibelwissenschaftlers über die unterschiedlichen Organisationsstrukturen der frühchristlichen Gemeinden, über die Modelle der Gemeindeordnungen, die Leitungen und die Lösung von Konflikten. Er klärt den Zusammenhang von Charisma und Amt, die Bedeutung des Aposteltitels, der sogar Ehepaare einschließt, verdeutlicht den ursprünglichen Sinn von Episkop, Diakon und Ekklesia und beschreibt die Witwen als Seelsorgerinnen. Als "Geheiligte in Christus" haben Frauen in der Ekklesia bzw. im priesterlosen Gottesdienst das gleiche Rederecht. Erst zu Beginn des 3. Jahrhunderts entwickelt sich eine monarchische Struktur mit der Spaltung in Kleriker und Laien. Nach jedem Kapitel bringt der Autor in Anlehnung an die frühen Christen anregende Impulse für eine lebendige Gemeindearbeit. Das sehr empfehlenswerte Buch ist hilfreich für den synodalen Weg und ein klarer Aufruf für notwendige Reformen in vielen kirchlichen Fragen.