Das ewige Rauschen

Marta und Bodo lernen sich auf einem Schloss in Westpommern kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs kennen. In den folgenden Jahrzehnten wird sich ihre junge Familie ein Leben auf Rügen aufbauen, die Herrschaft der Nationalsozialisten, Bodos Kriegsverletzung und die russische Besatzung durchleben und schließlich nach Westdeutschland fliehen. Inmitten dieser schwierigen Jahre wird ihre Tochter Loni schwanger, kann sich aber kaum um ihre Tochter Marlies kümmern, der dadurch selbst die Kindheit genommen wird. Tausende Kilometer entfernt heiraten Sri Devi und Anand unter britischer Kolonialherrschaft, erleben die Unabhängigkeit Indiens und bringen mit Ravi, Dipa und Ramu drei Kinder zur Welt. Bald nach seiner Ankunft in München gibt Ramu sein Studium zugunsten seiner neu entdeckten Fähigkeit als Unternehmer auf und gelangt zu beträchtlichem Reichtum, den er ebenso schnell wieder verspielt. Als Marlies von Ramu ein Kind erwartet, verbinden sich die Geschichten der beiden Familien. - Die Schicksalsschläge, Hoffnungen und Enttäuschungen der Protagonisten tragen die Winde einem uralten Baum zu, mit dem der gemeinsame Sohn eine besondere Beziehung aufbauen wird. Diese überweltliche Perspektive ordnet die Lebensgeschichten der handelnden Personen in den größeren Kontext der indischen Mythologie ein. Ein lesenswerter Roman.